Mittwoch, 4. November 2015

Rezension zu „Töchter der Tide“ von Jessie Weber

Rezension zu
„Töchter der Tide“
von Jessie Weber

Cover: Forever


 
 
Buchdetails
Erscheinungsdatum Erstausgabe : 07.08.2015
Aktuelle Ausgabe : 07.08.2015
Verlag : Forever                  
ISBN: 9783958180505
E-Buch Text 253 Seiten











Inhalt:

Zwei junge Frauen, zwei Generationen, ein Familienschicksal: 1688: Lianne führt ein einsames Leben als Dienstmagd im Hause eines reichen Händlers. Ihr künstlerischer Geist rebelliert immer wieder gegen das ihr vorbestimmte Leben in Abhängigkeit. Sie will ihr Talent als Zeichnerin ausleben dürfen. Als ihr Dienstherr zudringlich wird, flieht sie. Von ihrer Mutter kann sie keine Hilfe erwarten, denn die hat ihrer Tochter das eigene Schicksal und ihr zerstörerisches Geheimnis verschwiegen. In ihrer hoffnungslosen Lage erhält Lianne unerwartet Hilfe und lernt Freundschaft und Liebe kennen. An Bord eines Schiffes begegnet sie dem jungen Kaufmann Luc. Auch für ihn will sie um ihre Freiheit kämpfen. Doch ihr Herr ist ihr auf der Spur, denn einen Mann wie ihn verlässt man nicht.

Meine Meinung:

Die Bewertung dieses Buches fällt mir sehr schwer. Ich habe es als Rezensionsexemplar erhalten und mich sehr darauf gefreut, da ich gerne historische Liebesromane lese. Auch das Cover und der Klapptext klangen sehr vielversprechend. Doch leider konnte mich die Geschichte bzw. die Charaktere nicht überzeugen.

Der Schreibstil war mir zu ausschweifend, zu detailliert, teilweise langatmig und zäh. Ich mag einen bildhaften Schreibstil eigentlich sehr gerne, doch die Autorin hat sich hier bei vielen Szenen einfach zu sehr in der Beschreibung verloren, so dass der Inhalt irgendwie verloren ging. Es war keine Spannung vorhanden, die Handlungen wirkten nur aneinandergereiht. 


Leider musste ich mich immer wieder dabei ertappen, dass ich nach dem ersten Drittel Seiten, ja ganze Kapitel, überblättert bzw. nur noch quergelesen habe. Dies widerspricht eigentlich meinem Leseverhalten, vor allem wenn ich ein kostenloses Leseexemplar zur Verfügung gestellt bekomme, doch es war nur noch Quälerei und kein Vergnügen mehr.

Die Idee der Geschichte an sich gefällt mir sehr gut. Zwei Frauen, zwei Schicksale, die jedoch untrennbar miteinander verbunden sind. Zu Beginn lernen wir abwechselnd und unabhängig voneinander die beiden Frauen und ihre Geschichte kennen. Im Laufe des Buches werden beide Handlungsstränge zusammengeführt.

Das Setting gefällt mir auch sehr gut. Der Autorin ist es gelungen, die Umstände, das Leben und Lebensgefühl sowie die gesellschaftlichen Stellungen des 17. Jahrhunderts sehr detailgetreu, genau und greifbar wiederzugeben. Dadurch wirkt es sehr realistisch, lebendig und konkret.

Die Charaktere sind sehr detailliert gezeichnet, so dass vor dem Auge des Lesers direkt ein Bild entsteht.
Beide Frauen haben es nicht leicht, das Schicksal hat ihnen übel mitgespielt. Trotzdem geben sie nicht auf, sind stark und versuchen ihr Leben zu meistern, besser zu machen.
Lianne mochte ich von Anfang an. Sie tat mir leid, ich konnte sie verstehen.

Mit Robina konnte ich dagegen überhaupt nicht warm werden. Ich fand ihr Verhalten egoistisch, konnte mich nicht in sie und ihre Gefühle hineinversetzen und ihr Handeln nicht nachvollziehen. Vor allem vor ihrem familiären Hintergrund war es für mich absolut unverständlich. Ihr gegenüber konnte ich - wenn überhaupt - nur negative Gefühle empfinden. Mehr kann und möchte ich nicht dazu schreiben, sonst verrate ich die ganze Geschichte :-)
Doch genau hier lag auch mein zweites Problem. Ich konnte Lianne zwar verstehen, aber die Gefühle blieben trotzdem auf der Strecke. Ihr Schicksal hat mich berührt, aber leider nicht gerührt. Von Robina ganz zu schweigen. Die Liebe, die Gefühle, die sich entwickelt haben, waren für mich nicht nachvollziehbar. Der Autorin ist es nicht gelungen, die Gefühle zu mir zu transportieren. Das ist sehr schade, denn genau davon leben solche Geschichten. 


Eine Geschichte über Familiengeheimnisse, Freundschaft, Liebe und Hass vor einer wundervollen Szenerie, die mich aber leider nicht ganz berühren konnte.

Zwei Sterne vergebe ich für die Idee und das reale, lebendige Setting.

Fazit:

Die Idee des Romans sowie das Setting haben mir sehr gut gefallen. Leider war mir der Schreibstil zu ausschweifend und die Gefühle kamen zu kurz. Deshalb kann ich leider keine allgemeine Leseempfehlung aussprechen. Für Liebhaber sehr detaillierter Beschreibungen, die nicht ganz so viel Gewicht auf Gefühle legen, mag es eine schöne und lesenswerte Lektüre sein.

★★☆☆☆
   2 von 5 Sternen

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